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  Super Mario Galaxy 2 (Test)
 
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Super Mario Galaxy 2

Bisher konnte jeder neue Mario Titel mit einer spielerischen und kreativen Weiterentwicklung auftrumpfen. Diesmal ist es anders.
Super Mario Galaxy 2 ist im Grunde nur ein riesiges Update. Stillstand statt Weiterentwicklung, kann das gutgehen?
Ja, denn das Spiel begeistert dafür mit einem nahezu perfekten Leveldesign.



Bildergalerie



Story

Bowser ist der aufgeblasene Bösewicht in Super Mario Galaxy 2. Er entführt Prinzessin Peach in den Weltraum, in der Hoffnung, Mario könnte ihm nicht folgen. Doch da hat er sich gewaltig geirrt. Mit Hilfe der Lumas macht sich der italienische Klempner in die Galaxis auf, um die Pfirsichbraut zu retten. Super Mario Galaxy 2, die Fortsetzung des kosmischen Jump-and-Run-Hits von 2007, hat genauso eine dünne Story wie der Vorgänger. Aber während uns dieser mit seiner frischen Art und den faszinierenden neuen Ideen sehr schnell in seinen Bann zog, macht sich bei der Fortsetzung zuerst Ernüchterung breit.


Das kenne ich schon

Wieder hüpft und springt Mario über jede Menge kleiner und etwas größere Planeten, lässt sich über Sternenportale quer durch die Galaxie schleudern und vermöbelt am Ende des ersten Levels eine Piranha-Pflanze. Doch immer dachten wir erstaunt: Das kennen wir doch schon! Mario beherrscht wieder exakt dieselben Hecht- und Dreifachsprünge, Salti und Stampfattacken sowie Wand- und Drehsprünge. So gelungen und nützlich diese Manöver auch sind, so altbacken sind sie ebenfalls; typisch Mario eben, altbekannt. Wo bisher der Wow- Effekt ein fester Bestandteil jedes neuen Mario-Spiels war, vermisst man dieses Mal eine entscheidende Revolution. Vor allem zu Beginn des Spieles ist die Ähnlichkeit zum Vorgänger erstaunlich groß. Dabei wurdet ihr bisher immer wieder von völlig neuen spielerischen Elementen und genialen Ideen überrascht. Doch wegen des Stillstands auf höchstem Niveau sucht ihr das nun vergebens.


Jammern auf hohem Niveau

Nach kurzer Zeit haben wir aber gemerkt, dass dies Jammern auf höchstem Niveau ist, denn auch Super Mario Galaxy 2 hat Neues anzubieten, wenn auch nur kleine Neuerungen, steht aber vor allem für spielerische Extraklasse. Auch wenn der grundsätzliche Spielablauf kaum verändert wurde, mit der Zeit öffnet sich euch ein Kosmos mit neuen Ideen und kreativen Herausforderungen. Die große Hub-Welt des Vorgängers wurde zum Beispiel durch ein Raumschiff in Form eines gewaltigen Mariokopfes ersetzt. Deutlich übersichtlicher als auf der Oberwelt des Vorgängers, fliegt ihr damit ähnlich wie in New Super Mario Bros Wii über eine Sternenkarte, auf der alle gerade erreichbaren Ziele eingezeichnet sind. Auch wenn ihr bei einigen Weggablungen wählen könnt, welchen Planeten ihr zuerst angreift, geht es im Grunde stets linear voran, von der ersten bis zur siebten Welt.


Sternenkarte

Jede neue Galaxie hat neue, spezielle Herausforderungen, lustige Charaktere und frische Spielelemente anzubieten. Keine spielt sich wie die andere. Das Leveldesign ist einfach genial und führt euch durch gruselige Spukschlösser, ausgetrocknete Wüsten, Urlaubsparadiese und bunte Phantasiewelten. Mario Galaxy 2 begeistert aber nicht nur durch die kreative Gestaltung, sondern vor allem durch die Vielfalt der Herausforderungen. Die Level konfrontieren euch mit wechselnder Schwerkraft, Geschicklichkeitsparcours über verschwindende Plattformen, Flug- und Wasserlevels sowie knifflige Rätselpassagen und nicht zuletzt mit allen Arten unfreundlicher Gegenspieler. Ab und an findet ihr auch die bekannten Wechsel zwischen 2D- und 3D-Welt wieder. Oder ihr balanciert plötzlich auf einer Kugel, deren darin enthaltenen Power-Stern ihr haben wollt - es gibt also doch auch neue Leveleinlagen. Mario ist eben nach wie vor der King der Jump-and-Runs.


Sternensammler

Selbstverständlich könnt ihr einer Welt auch öfters einen Besuch abstatten. Interessanterweise ändern sich die Galaxien bei erneuten Exkursen oft radikal. Während ihr zum Beispiel beim ersten Mal nur einen Boss besiegen müsst, öffnen sich beim nächsten Besuch neue Wege, tauchen neue winzige Planeten auf oder es geistern frische Gegner in den bekannten Arealen herum. Sternensplitter für euren Luma und gewisse Anzahlen achteckiger Münzen, die in den Leveln versteckt sind, eröffnen euch neue Abschnitte und Welten. So ist stets für spielerische Abwechslung und Vielfalt gesorgt. Wie beim Vorgänger müsst ihr für das Betreten des finalen Planeten einer Galaxie eine gewisse Menge an Sternen gesammelt haben, um dort den finalen Bosskampf bestreiten zu können. Diese sind ebenfalls wieder erstklassig in Szene gesetzt und erfordern jedes Mal andere Strategien oder Vorgehensweisen. Natürlich wächst auch jedes Mal die Herausforderung, aber ohne dass das Spiel zu irgendeinem Zeitpunkt unfair oder zu schwer wird. Insgesamt hat der Schwierigkeitsgrad im Vergleich zum Vorgänger aber ganz leicht angezogen.


Marios Bruder

Zum Verzweifeln ist Mario Galaxy 2 aber dennoch nicht, da im Universum verstreute, optionale Hinweisvideos gerade Einsteigern helfen weiterzukommen, sollte es einmal haken. Während Marioprofis diese gähnend ignorieren, erweitern sie für Einsteiger das Tutorial und sprechen damit bewusst auch diese Zielgruppe an. Verliert ihr dennoch Leben um Leben, bleibt ihr nicht auf euch allein gestellt, sondern begegnet der schattenhaften Rosalina, die euch auf Wunsch unbeschadet durch den Rest des Levels führt, wofür ihr dann allerdings nur einen Bronze- anstelle eines Gold-Power-Sterns erhaltet. Ein weiterer, jedoch ständiger Begleiter durch den Kosmos ist euer Luma, der im Koop-Modus auch von einem zweiten Mitspieler übernommen werden kann, um zum Beispiel Gegner fernzuhalten oder Kristalle und Münzeln zu sammeln. Außerdem begegnet ihr, diesmal zu Beginn des Levels, immer wiederMarios Bruder Luigi, der euch dann fragt, ob ihr lieber mit ihm oder Mario spielen wollt, was zusätzliche Abwechslung ins Spielgeschehen bringt, da sich Luigi anders steuert. Ebenfalls wieder mit von der Partie ist der grüne Drache Yoshi.


I believe I can fly

Ganz neu ist, dass ihr Yoshi als Reittier benutzen dürft. Schon in der ersten Galaxie befreit ihr ihn. Mit seiner Zungenpeitsche eröffnen sich neue Möglichkeiten. Ihr könnt damit zum Beispiel Stachelpflanzen verschlingen, an denen Mario scheitert oder euch per Zungenlasso an Felswänden in die Höhe schwingen wie Indy mit der Peitsche. Außerdem ist euer leider etwas schüchternes Reittier durch entsprechende Hilfsmittel sehr wandelbar. Frisst er beispielsweise Pfeffer- oder Chilischoten, rast er mit irrer Geschwindigkeit durch die Gegend, selbst über Wasserflächen oder Rampen, die euch dann über sonst unüberwindliche Hindernisse bringen. Beeren bringen ihn im wahrsten Sinn des Wortes zum Leuchten, blähen seinen Magen auf und lehren ihn dabei das Fliegen - und ihr bestimmt, wohin der Flug geht. Yoshi bringt neue spielerische Ansätze mit, leider kommen die nur in ein paar wenigen Leveln zum Tragen.


Neue Items

Ähnliche Power-Ups sind uns aber auch für Mario persönlich bekannt. Wie in den Vorgängern verwandeln ihn entsprechende aufzusammelnde Pilze und Kräuter. Auf diese Weise durchquert ihr als Buu-huu-Mario Wände oder erobert Blumen als Bienen-Mario - aber das kennen wir ja schon. Neuerdings schwebt Mario außerdem auf Wolke Sieben - oder zumindest auf Wolke Drei. Mit Hilfe des Wolkenpilzes lasst ihr durch Schütteln der Wii-Fernbedienung überall drei kleine Wolken als kurzzeitige Plattform entstehen. Außerdem erhaltet ihr mit der Verwandlungsform Stein-Mario durchschlagende Argumente. In eine rollende Steinkugel verwandelt, walzt ihr an Gegnern und Hindernissen kurzerhand alles nieder und überwindet sogar Klippen. Auch der Bohrer als neues Item bietet zahlreiche neue Möglichkeiten. Durch mehrmaliges Bohren durch den gesamten Planeten gelangt ihr bei cleverer Anwendung nicht nur in sonst unerreichbare Höhen, sondern könnt es auch gezielt im Kampf, gerade gegen die Bossgegner anwenden.


Altbewährtes

Gerade Mario-Veteranen werden schnell mit der Anwendung all der neuen Items vertraut sein, da die grundsätzlich Steuerung im Vergleich zum Vorgänger gleich geblieben ist. Einfach und problemlos gelingt das ganze mit Nunchuk und Remote, sodass sich auch Anfänger bald zurecht finden. Auch Passagen mit Bewegungserkennung wie das Balancieren auf dem Ball funktionieren hervorragend und bringt Abwechslung. Lediglich die Kamera ist nicht immer frei drehbar und manchmal etwas zickig. Am äußeren Kleid hat sich ebenfalls nichts getan. Andererseits sah bereits Mario Galaxy so hervorragend aus wie kein anderes Wii-Spiel und bezauberte mit detailverliebten Leveldesigns. Eine Sprachausgabe gibt es leider nicht, dafür wird das galaktische Abenteuer von einem abwechslungsreichen, für manchen Spieler zwar gewöhnungsbedürftigen, aber immer passenden Soundtrack untermalt.


Auf einen Blick:
PRO CONTRA
+ neue Verwandlungen und Items - schwache Story
+ Yoshi als Reittier - fast unverändertes Spielprinzip
+ abwechslungsreiches Leveldesign - teils gleiche Levels aus Teil Eins
+ umfangreiche Welt - keine Sprachausgabe
+ hohe Langzeitmotivation  
+ vereinfachte Sternenkarte  
+ verbesserter Koop-Modus  
+ Luigi alternativ spielbar  
+ hervorragende Steuerung  






















Fazit
Anfangs folgte die Ernüchterung. Bisher hatte jedes Mario in Sachen Spielgestaltung einen erheblichen Sprung gemacht, wie es der agile Klempner selbst in seinen Levels tut. Dieses Mal ist jedoch Stagnation statt (R)evolution angesagt - aber Stagnation auf hohem Niveau. Kreatives, liebevolles Leveldesign, Abwechslung trotz recht linearer Level, neue Items und Verwandlungsmöglichkeiten, wie der Stein- und Wolkenmario oder euer Bohrer zusätzlich zu bereits bekanntem wie auch euer kleiner Reitdrache garantieren Spielspaß in galaktischer Dimension. Auch der Spielumfang ist enorm, da es sich immer wieder lohnt Welten neu zu besuchen oder ausdauernd nach teils gut versteckten Münzen zu suchen - und schließlich gilt es 120 Power-Sterne zu finden.


Testergebnis

Spielwertung: 95%
 
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